Trotz Fachkräftemangel: So findest du wirklich passende Mitarbeitende

Aufgrund des herrschenden Fachkräftemangels müssen sich Unternehmen vom Arbeitsmarkt abheben, um qualifizierte Arbeitskräfte zu finden. Denn sowohl der Einzelhandel als auch die Versicherungsbranche und die Banken beklagen rare Bewerberzahlen auf offene Stellen. Aus diesem Grund bekommen Interessenten mit den gesuchten fachlichen Qualifikationen einen Arbeitsvertrag zur Unterschrift angeboten, bevor geprüft wird, ob die Person in Ihrem Unternehmen glücklich und erfolgreich sein kann. Die Konsequenz: Nach der Einarbeitung müssen sich Arbeitgeber und -nehmer eingestehen, dass sie keine gemeinsame Zukunft haben werden. Zu groß sind die Unterschiede in der Haltung, den Werten und der Vorstellung, wie eine Unternehmenskultur aussehen kann, die ein produktives Arbeitsklima fördert.

In diesem Artikel erläutere ich, wie du trotz Fachkräftemangel Personal findest, das zu deinem Unternehmen passt und dir langfristig erhalten bleibt.

Fakten zum „Fachkräftemangel“

Wir werden immer älter. Was für den Einzelnen gute Nachrichten sind, hat in Verbindung mit den sinkenden Geburtenzahlen einen negativen Einfluss auf den Anteil der Erwerbstätigen in der Bevölkerung. Diese demografische Entwicklung ist schon heute spürbar: Offene Stellen bleiben länger unbesetzt, die Anzahl der Bewerber wird immer geringer. Folglich ist es für Unternehmen wichtig, sich als attraktiver Arbeitgeber am Bewerbermarkt zu positionieren. Wie eine Studie der ManpowerGroup zeigt, liegt der Hauptgrund für Rekrutierungsschwierigkeiten in der fehlenden Bewerberzahl. Darunter leidet auch die Unternehmensentwicklung. Denn nur mit einer ausreichenden Anzahl an qualifiziertem Personal kann ein Unternehmen wachsen und seine Umsatzziele erreichen. Die fachliche Qualifikation darf jedoch nicht das einzige Entscheidungskriterium sein, wenn Unternehmen und Mitarbeitende auf Dauer gut zusammenarbeiten wollen.

Was nicht passt, wird passend gemacht?

Angesichts des Fachkräftemangels ist es nicht verwunderlich, wenn Unternehmen schnell zugreifen, sobald ein Bewerber die erforderlichen fachlichen Qualifikationen mitbringt. Allerdings tust du gut daran, deinen Fokus nicht allein auf die Fachkenntnisse zu lenken.

Damit Mitarbeitende motiviert und leistungsstark am Unternehmenserfolg mitwirken können, braucht es nämlich deutlich mehr als eine gute Ausbildung und Berufserfahrung. Passen die Persönlichkeit und Haltung des Neuzugangs mit den Unternehmenswerten nicht zusammen, entsteht auf beiden Seiten Frust. Für das Unternehmen bedeuten neue Mitarbeitende immer auch Kraft und Zeit, die in die Einarbeitungsphase fließen. Stellt sich dann heraus, dass diese aufgrund ihrer Werte fehlbesetzt sind, werden Kritikgespräche notwendig, die bei fehlendem Erfolg schlaflose Nächte der Führungskraft und Unmut beim Mitarbeitenden bedeuten. In der Folge sinken Motivation und Leistungsfähigkeit.

Werteorientierte Einstellungsgespräche

Du kannst mit einer Verschiebung deines Blickwinkels im Einstellungsgespräch dafür sorgen, dass du dein Team um eine Person bereicherst, die wirklich in das Unternehmen passt – trotz Fachkräftemangel. Konzentriere dich dazu nicht nur auf die fachliche Qualifikation. Denn Wissen und Kompetenzen können erlernt und ausgebaut werden. Stimmen aber die Wertevorstellungen überein und du hast auf der persönlichen Ebene dein Pendant gefunden, ist die Investition in die Wissensvermittlung nicht mit Geld aufzuwiegen.

Konzentriere dich also vor allem auf die Haltung und Werte deines Gegenübers. Ob sie gut zusammenpassen, kannst du herausfinden, indem du werteorientierte Fragen stellst wie:

  • „Was können wir für Sie Gutes tun, damit wir Sie für unser Unternehmen gewinnen können?“
  • „Warum und wie wollen Sie für unser Unternehmen Gutes tun?“
  • „Welche Aufgaben machen Sie glücklich? „
  • „Was finden Sie bedeutsam bzw. ist Ihr persönlicher Sinn darin, morgens aufzustehen und zur Arbeit zu gehen?“
  • „Was macht Ihnen besonders viel Spaß auf der Arbeit?“
  • „Wann gehen Sie abends nach Hause und sagen ‚Das war ein schöner Arbeitstag!‘?“
  • „Welche Faktoren bewirken für Sie ein motivierendes Arbeitsklima?“
  • „Welche Faktoren bewirken für Sie ein negatives Arbeitsklima? Wann ärgern Sie sich?“
  • „Welche Situationen hinterlassen bei Ihnen ein unangenehmes Gefühl? Was darf nicht passieren“
  • „Was tun Sie, wenn es doch passieren würde?“
  • „Wie definieren Sie für sich Erfolg?“
  • „Beschreiben Sie Ihre ideale Führungskraft!“
  • „Wie empfinden Sie Anerkennung, wann fühlen Sie sich wertgeschätzt?“

Meine Werte, deine Werte

Nur wenn die Werte des Kandidaten und des Unternehmens eine möglichst hohe Deckungsgleichheit aufweisen, können beide Seiten auf lange Sicht miteinander erfolgreich und glücklich werden. Denn auch für die Mitarbeitenden ist es wichtig, dass sie sich in den Grundprinzipien des Unternehmens wiederfinden, um langfristig mit ihrem Arbeitsplatz zufrieden sein zu können und entsprechend motiviert und leistungsstark zu arbeiten.

Daher solltest du noch vor dem Fachwissen, die Haltung und Werte der Bewerbenden als wichtiges Entscheidungskriterium für die Einstellung verankern – auch wenn das bedeutet, dass die offene Stelle im Zweifelsfall länger unbesetzt bleibt, bis der passende Kandidat gefunden ist.

Wenn du Kandidaten trotz Fachkräftemangel für dich gewinnen und Menschen für dich begeistern möchten, stelle ebenfalls das WARUM, den Sinn des Unternehmens in den Vordergrund. Hier erfährst du, wie du motivierend führen kannst!

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